Was sind Anzeichen, das mein Pferd Probleme mit seinen Faszien haben könnte?
Hat dein Pferd muskuläre Verspannungen? Läuft dein Pferd manchmal etwas steif? Oder will es bestimmte Lektionen/Bewegungen nicht durchführen, z. B. Biegung/Stellung? Oder hat es Schwierigkeiten mit dem Untertreten/der Lastaufnahme? Das alles kann mit den Faszien zusammenhängen!
Was genau sind Faszien?
Faszien gehören zum Bindegewebe und spielen eine entscheidende Rolle für die Beweglichkeit, Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden unserer Pferde. Sie sind das unsichtbare Netzwerk, das den Körper (Muskeln, Organe, Nerven etc.) von Kopf bis Huf verbindet. Ist das nicht total spannend?
Störungen der Faszien haben einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden deines Pferdes. Sie entstehen unter anderem durch Verletzungen und Narben und können Auswirkungen auf den ganzen Pferdekörper haben.
Was sind die Aufgaben der Faszien?
Faszien erfüllen zahlreiche wichtige Funktionen im Körper deines Pferdes. Sie stützen und verbinden Organe sowie Muskeln, sorgen für Beweglichkeit und wirken wie ein Stoßdämpfer bei äußeren und inneren Belastungen. Faszien sind stark mit Nervenenden durchzogen und übermitteln bis zu sechsmal mehr Informationen ans Gehirn als Muskeln – sie sind daher äußerst empfindlich gegenüber Schmerz.
Interessanterweise spiegeln sie auch die psychische Balance wider: Chronischer Stress kann ihre Gleitfähigkeit beeinträchtigen, was die Beweglichkeit und das Wohlbefinden deines Pferdes beeinflusst.
Forscher haben gezeigt, dass Faszien nicht nur Bewegungen erleichtern, sondern auch eine Schlüsselrolle für das Immunsystem spielen. Verletzungen, Verklebungen oder Narben in den Faszien können den gesamten Körper deines Pferdes aus dem Gleichgewicht bringen – umso wichtiger ist es, sie gesund und geschmeidig zu halten.
Wie kannst du die Fasziengesundheit deines Pferdes unterstützen und Schäden vorbeugen?
Das Wichtigste ist natürlich, die Haltungsform und Bewegung zu optimieren. Leider können die meisten von uns ihrem Pferd keine „natürliche Haltung“ mit 16 Stunden langsamer Fortbewegung zur Futtersuche bieten, daher gibt es hier natürlich immer Abstriche.
Daher ist es besonders wichtig, das Training abwechslungsreich zu gestalten, da es unsere beste Möglichkeit ist, Schäden vorzubeugen. Das Training muss aber natürlich dem Trainings- und Gesundheitszustand entsprechen! Verschiedene Untergründe, kleinere Hindernisse, Stangen, Wassertreten etc. – die Möglichkeiten sind vielfältig!
Was, wenn mein Pferd schon eine Verletzung hat?
Die gute Neuigkeit ist: Faszienverletzungen sind meistens behandelbar. Verklebungen lassen sich lösen und Narben entstören. Dazu gibt es einige manuelle Techniken sowie Hilfsmittel wie Laser, Tapes oder Narbencremes, die ein guter Pferdetherapeut anwendet.
Wichtig ist: Faszien reagieren bei allen Verletzungen/Schädigungen/Stress im Körper immer auch mit und müssen deshalb immer mitbehandelt werden.
Ein Beispiel? Ein Pferd mit einem Sehnenschaden zeigt häufig Veränderungen in den umliegenden Faszien, da diese die Verletzung kompensieren müssen. Chronischer Stress, etwa durch Schmerzen oder eingeschränkte Bewegungsfreiheit, kann die Gleitfähigkeit der Faszien zusätzlich mindern und die Heilung verlangsamen.
Du wünscht dir eine Behandlung für dein Pferd?
Vereinbare einen Termin und lass uns zusammen die Gesundheit deines Pferdes fördern.
Du hast Lust, gleich loszulegen und deinem Pferd etwas Gutes zu tun?
Wenn du nun Lust hast, selbst „Hand anzulegen“, dann habe ich eine Technik für dich erklärt. Bitte lies dir den Text gut durch und wende folgende Technik nur an gesunden Pferden an. Falls du unsicher bist, wende dich lieber an deinen Tierarzt oder die Therapeutin deines Pferdes. Wenn dein Pferd Unwohlsein zeigt, mach bitte nicht weiter!
Auf dem Bild unten siehst du eine mögliche Technik, um die Halsfaszie zu behandeln. Fahre zuerst sanft den Hals ab. Fühlt sich eine Stelle fester/härter/weniger beweglich an? Reagiert dein Pferd an einer Stelle?
Nimm nun sanft eine Hautfalte auf und hebe die Haut leicht an. Achte darauf, die Haut nicht zu quetschen oder stark zu ziehen – 5 Gramm reichen! Achte auf die Reaktion deines Pferdes. Fängt es an zu kauen? Ist ihm wohl? Dann machst du alles richtig. Lasse dann die Hautfalte sanft wieder los.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren! Achte gut auf dein Pferd, was ihm gefällt und was nicht, und nimm allfällige Abwehrreaktionen bitte ernst!“
Möchtest du einen Einblick in meine Behandlungen bekommen direkt von einigen meiner Kundinnen? Dann schau dir doch die Erfahrungsberichte an!
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